So long, and thanks for all the fish
Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute ist: Diese Ausgabe ist mal wieder ein prall gefüllter Adventskalender, hinter dessen 24 Türchen euch vielfältige Einblicke, kleine Überraschungen und neue Leckereien rund um das Recht auf Stadt erwarten. Die Schlechte ist: Diese Ausgabe wird die Letzte sein.
Zu den Türchen kommen wir gleich noch. Vorab ein paar Worte dazu, warum wir beschlossen haben mit dem Magazin nicht weiter zu machen: Als wir Común mit Ausgabe 7 von einem Print- zu einem Onlinemagazin werden ließen, war damit auch die Hoffnung verbunden, dass sich – ohne Bezahlschranke und mit teilbaren Einzelinhalten – unsere Leser:innenschaft verbreitern würde. Was mit dem Printmagazin nicht mehr gut funktionierte, nämlich eine relevante Anzahl an Leser:innen zu erreichen, die den Aufwand rechtfertigen ließ, setzte sich aber leider mit der Onlineversion fort. Kurz gesagt: Común wird einfach zu wenig gelesen. Einzelne Beiträge erreichen zwar gute Klickzahlen, aber offen gesagt: Die meisten Aufrufe bleiben bei Startseite und Inhaltsverzeichnis hängen.
Unsere Redaktion liebt Común – keine Frage. Und wir freuen uns über jede:n einzelne:n Leser:in und das Engagement der zahlreichen Autor:innen und Beitragenden. Ziel des Magazins war es allerdings, ein Forum für die Recht auf Stadt-Bewegung zu sein und gleichzeitig ein Fenster zur Bewegung, um neue und mehr Menschen für unsere Themen zu interessieren. Unsere letzte Maßnahme um herauszufinden, was wir ändern können um dem näher zu kommen, war eine Befragung beim Recht auf Stadt-Forum im Sommer in Berlin: gerade mal 13 ausgefüllte Karten kamen zurück. So ist es jetzt: Wir sind nicht verzagt und nicht enttäuscht. Wir freuen uns, dass wir neun Ausgaben in den letzten fünf Jahren veröffentlicht haben!
Und nun zur aktuellen Ausgabe: Im Schwerpunkt loten wir diesmal das Verhältnis zwischen Kunst und Aktivismus aus – in einer bunten Mischung aus Perspektiven, Ansätzen und Reflexionen aus Freiburg, Hamburg, Berlin und dem Ruhrgebiet. Ein Mini-Schwerpunkt gibt Einblick in den „Maschinenraum“ der Kampagne »Deutsche Wohnen & Co«enteignen, blickt auf die politischen Diskursnetzwerke und nimmt den inhaltlichen Kern – die Vergesellschaftungsforderung – in den Blick.
Und außerdem findet ihr in Común #9, wie gewohnt, Beiträge mit Beispielen dafür, dass Einmischung, Protest und Eigeninitiative sich lohnen: Kämpfe für den Erhalt des Tuntenhaus in Berlin, Organizing gegen Abriss von Wohnvierteln in Grenoble, die Gründung einer Wähler:inneninitiative in Erfurt und die Etablierung des Modells „Housing First“, das Wohnraum für obdachlose Menschen schafft. Scrollt euch durch die Blogübersicht oder das Inhaltsverzeichnis für weitere Themen sowie die Rezensionen und entdeckt die großartige Bildreise „Ghost Tower“!
Liebe COMÚNity, diese letzte Ausgabe hat uns soviel Freude bereitet wie alle Ausgaben zuvor und wir hoffen, es geht euch genauso. Wir bedanken uns herzlich bei allen Autor:innen, Fotograf:innen, Korrektor:innen, Interviewpartner:innen und Beitragenden – ohne euch wäre diese Ausgabe nicht zustande gekommen!
Wir verabschieden uns an dieser Stelle und wünschen allen eine große Portion Optimismus, Neugier und vor allem Motivation weiterzumachen: Eine andere Stadt ist möglich!
Eure Redaktion
Titelillustration
© Rainer Midlaszewski ist Teil der Común-Redaktion.