Inhalt

Editorial
Bye bye print! Común bleibt.


Wir so – ihr so

Die stadtpolitische Vorstellungsrunde #6
Diesmal dabei: Vernetzung Süd (Leipzig) und Solidarisch in Gröpelingen (Bremen)


PORTRÄT

Feuer im Herzen
Das Vermächtnis des amerikanischen Stadtsoziologen Mike Davis (1946–2022)


STÄDTE UND BEWEGUNG

„Wir schreiben gegen die Taktik des Verdrängens und Vergessens an“
Mehr als ein Buch zur Kampagne: Warum es „Wie Vergesellschaftung gelingt“ von »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« jetzt braucht. Ein Interview mit Ralf Hoffrogge von »DWE«.

Cheerleading, Skepsis und Anspruchshaltungen
Die »Right to the City for All-AG« in der Kampagne »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« (DWE) erzählt von ihrer Gründung und wie sie mit unkonventionellen Aktionen etablierte Herangehensweisen bereichert.

Solidarity City is here to stay
Was ist eigentlich »Solidarity City«? Hier werden drei Bedeutungen des Begriffs vorgestellt: Soziale Bewegung, akademisches Netzwerk und Strategie im Kampf für das Recht auf Rechte.

Flaute beim neuen Munizipalismus?
Ende der 2010er-Jahre war der neue Munizipalismus plötzlich in aller Munde. Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen griffen den Begriff hoffnungsvoll auf. Dann wurde es plötzlich still. Was ist passiert, und wo steht die Bewegung jetzt?


SCHWERPUNKT: WOHNEN – ES GEHT AUCH ANDERS

Es ist Zeit für eine andere Wohnungspolitik
Eine andere Wohnungspolitik, die Menschen und Quartiere schützt und gemeinwohlorientierte wohnungswirtschaftliche Strukturen sowie Selbstverwaltung ermöglicht, muss weiterhin erkämpft werden. Wir sollten dafür an die Vernetzungen der Vor-Corona-Zeit anknüpfen.

Zu Chancen und Risiken von Re-Kommunalisierungen
Re-Kommunalisierungen von privaten Wohnungsbeständen erweitern die öffentliche Einflusssphäre auf die Wohnraumversorgung. Dennoch sind sie kein Widerspruch zu einer marktgetriebenen Wohnungspolitik und hinterlassen überschuldete Wohnungsbaugesellschaften und unzufriedene Mieter:innen.

(Wie) geht’s noch?
Es gab nie einen Masterplan zum Wachstum im Mietshäuser Syndikat. Im Gegenteil: Als sich die ersten Projekte in Freiburg zusammenschlossen, sah niemand vorher, dass der Verbund 30 Jahre später beinahe 180 Projekte umfasst.

Petrashof what? Machbarschaft im Petershof!
23 Menschen haben sich zusammengeschlossen, um einem denkmalgeschützten Vierkanthof in Köln, dem Petershof, neues Leben zu schenken. Der Petershof wird von einer Genossenschaft selbstverwaltet, um ein sozial-ökologisches Modellprojekt zu schaffen.

„Ziel war es nicht ein Haus zu bauen, sondern was mit dem Haus zu machen“
Mitten in Wien steht seit 2020 das Hausprojekt »Bikes and Rails«. Die Bewohner:innen zahlen eine Miete, die im Durchschnitt zehn Euro pro Quadratmeter geringer ist als die ihrer Nachbar:innen. In dem fünfstöckigen Passivhaus wird nicht nur gewohnt, dort entsteht auch Raum für Projekte und gemeinwohlorientierte Initiativen.

Der lange Atem
In den 1970er Jahren sollte es der Gretherfabrik im Freiburger Viertel Grün/Sedanquartier, an den Kragen gehen. 1980 standen die Gebäude aber immer noch und es gründete sich der »Verein für Leben und Arbeiten in der Gretherschen Fabrik«.

Kooperative Wohnstrategien im Bestand
Spätestens als die „Wächterhäuser“ bundesweit Schlagzeilen machten, stand Leipzig nicht mehr für Schrumpfung und Leerstand, sondern für Kreativität und Aufbruch. Die Bedingungen für Wohnprojekte haben sich erschwert. Ein wohnungspolitisches Konzept schaffte die Grundlage für die Förderung von Beratungsangeboten, Konzeptvergabeverfahren sowie die Entstehung des »Netzwerks Leipziger Freiheit«.

Ein neuer Akteur im Feld – Stadtentwicklung nicht mehr ohne uns!
Selbstorganisierte Wohninitiativen, Einzelpersonen und Vertreter:innen sozialer Träger gründeten 2005 das »Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen«.


HINTERGRUND

Wohnen und Care-Arbeit
Die Neoliberalisierung der Wohnungsversorgung und die strukturelle Individualisierung von Care-Arbeit verräumlichen Geschlechterverhältnisse, prägen somit die Wohnsituation vieler – insbesondere alleinerziehender Mütter – und stellen sie vor große Herausforderungen im Alltag.

Vergesellschaftung als Eisbrecherin für den Wandel
Eigentumsfragen sind die Wurzel zahlreicher Krisen des 21. Jahrhunderts. Die Vergesellschaftungskonferenz hat den Grundstein für ein gemeinsames Verständnis von Vergesellschaftung gelegt, um als eine neue Bewegung die Verteilung von Eigentum und eine neue Organisation von gemeinwohlorientierter Wirtschaft fordern zu können.


INTERNATIONAL

„Ignoranz ist Teil des Plans“
Was haben Islamabad und Brasilia gemeinsam? Beides sind Hauptstädte – und Planstädte. Arslan Waheed hat in den Slums der pakistanischen und der brasilianischen Metropole geforscht. Den Diskurs um „Entwicklung“ stellt der pakistanische Stadtsoziologe in Frage.

„Wir sollten gemeinsam so weit gehen, wie wir können“
In Brüssel steigen die Mieten, gleichzeitig ist die Armutsquote hoch. Menschen ohne Papiere leben unter extrem schlechten Bedingungen. Dagegen formiert sich Widerstand. Ein Interview mit der Geografin Sarah, die sich seit über zehn Jahren in der stadt- und mietenpolitischen Bewegung in Brüssel engagiert.

Zwischen Aufbruch und Frustration
Innenansichten der stadtpolitischen Bewegung Zagrebs nach dem Wahlsieg einer munizipalistischen Parteien-Plattform.

Nutzungsrecht statt Eigentum
In der spanischen Region Katalonien probieren immer mehr Menschen das Konzept des Cohousing. Dahinter steckt ein Genossenschaftsmodell. Was hat es damit auf sich?


TOOLBOX

Nachbarschaften organisieren
Community Organizing beschreibt die Methode, um in einer Nachbarschaft eine Gemeinschaft aufzubauen, die für ihre Interessen eintreten kann. Ursprünglich in den USA entstanden wird diese Methode zunehmend auch bei uns genutzt.


REZENSIONEN

Wir rezensieren den Film SEVEN PRISONERS sowie die Bücher REVOLUTIONÄRE STADTTEILARBEIT und BITTE LEBN.


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